CBD bei Krankheiten

CBD bei Krankheiten

Krebs - Heider et al. (2022)

Die Wirkung von CBD für die Linderung von Krebssymptomen wird derzeit erforscht.

Erste Studien indizieren, dass CBD möglicherweise positive Effekte auf Schmerzen im Zusammenhang mit der Erkrankung und Nebenwirkungen der Chemotherapie haben könnte.

Die potenzielle Wirkung von CBD bei Krebspatient*innen hängt vermutlich von verschiedenen Faktoren ab (z.B. Qualität, Zusammensetzung und Anwendungsform) und wurde bislang nicht ausreichend untersucht. Wirkweisen, Randbedingungen und Nebeneffekte diesbezüglich sind bis heute nicht abschließend geklärt.

Mögliche Mechanismen umfassen die Aktivierung von CB1-, CB2- und TRPV1-Rezeptoren, die Induktion der Apoptose in den Krebszellen, die Unterdrückung der Invasivität, sowie die Migration und Metastasierung von Tumoren und die Verstärkung der Wirksamkeit von Chemotherapeutika.

Heider, C. G., Itenberg, S. A., Rao, J., Ma, H., & Wu, X. (2022). Mechanisms of Cannabidiol (CBD) in Cancer Treatment: A Review. Biology, 11(6), 817. https://doi.org/10.3390/biology11060817

 

Lungenkrebs - Issaris et al. (2022)

CBD könnte auf Lungenkrebszellen eine antineoplastische Wirkung haben. Durch verschiedene Mechanismen, die zum Teil, aber nicht zwangsläufig über Cannabinoidrezeptoren vermittelt werden könnten, konnte CBD in Tierstudien erfolgreich die Ausweitung bösartiger Tumore begrenzen.

Verschiedene Studien zeigten, dass CBD die Apoptose in bösartigen Tumorzellen einleitet und so zum Tod dieser Zellen führte. Ferner wurde durch CBD das Potential der Krebszellenmigration reduziert. CBD erwies in mehreren Laborstudien an Tieren, dass es ein antitumorigenes Potential haben könnte.

Die Forschungslage diesbezüglich ist bisher jedoch ungenügend, um davon präzise Ableitungen auf den Menschen zu machen.

Issaris, V., Milas, G. P., & Zareifopoulos, N. (2022). Antitumorigenic Effect of Cannabidiol in Lung Cancer: What Do We Know So Far? – a Mini Review. Iranian Biomedical Journal, 26(6), 406-413. https://doi.org/10.52547/ibj.3732

 

MS (Multiple Sklerose) - Furgiuele et al. (2021)

Es gibt Hinweise darauf, dass CBD grundsätzlich immunmodulatorische Eigenschaften haben könnte.

CBD wird daher des Öfteren als mögliche Therapie der häufigsten chronischen Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, Multipler Sklerose (MS), ins Spiel gebracht.

In Tierstudien (hauptsächlich an Mäusen) erwies sich CBD als aussichtsreiches Mittel zur Bekämpfung vergleichbarer Autoimmunerkrankungen.

Klinische Studien dazu sind rar und konnten diese Vermutung bislang nicht bestätigen. Möglicherweise waren die CBD Dosen oder die Zeiträume der Verabreichung in entsprechenden Untersuchungen zu gering.

Es gilt, mögliche Mechanismen, durch die CBD die MS-Therapie unterstützen könnte, zu identifizieren.

Furgiuele, A., Cosentino, M., Ferrari, M., & Marino, F. (2021). Immunomodulatory Potential of Cannabidiol in Multiple Sclerosis: A Systematic Review. Journal of Neuroimmune Pharmacology, 16(2), 251-269. https://doi.org/10.1007/s11481-021-09982-7

 

Parkinson-Syndrom - White (2019) 

Im Rahmen einer Studie, die die Wirksamkeit von CBD beim Parkinson-Syndrom untersuchte, wurde Patient*innen täglich über sechs Wochen entweder Placebo, 75mg CBD oder 300mg CBD verabreicht.

Die Personen, die täglich 300mg CBD genommen hatten, berichteten signifikante Verbesserungen der Lebensqualität verglichen mit der Placebogruppe. Außerdem gab es Hinweise auf verbesserten Schlaf bei CBD Einnahme.

Die spezifische Wirkung von CBD auf Symptome des Parkinson-Syndroms lassen sich anhand dieser Studie nicht ausschließen, sie scheinen allerdings begrenzt zu sein.

Es bedarf weiterer Erforschung von CBD in diesem Kontext.

White, C. M. (2019). A Review of Human Studies Assessing Cannabidiol's (CBD) Therapeutic Actions and Potential. The Journal of Clinical Pharmacology, 59(7), 923-934. https://doi.org/10.1002/jcph.1387

 

Epilepsie - White (2019) 

CBD ist in der Lage, die Anzahl epileptischer Anfälle bei Kindern und Erwachsenen deutlich zu reduzieren.

Die Häufigkeit konvulsiver Anfälle ging in einer Studie bei täglicher oraler Einnahme von 20mg CBD pro kg Körpergewicht zusätzlich zur bestehenden Medikation über mehrere Wochen stark zurück.

5% der Teilnehmenden waren nach 14 Wochen anfallsfrei, bei 43% war die Anfallshäufigkeit um mindestens 50% reduziert. Der Patient*innenzustand verbesserte sich in der CBD Gruppe bei 62% der Personen.

In den genannten Punkten war CBD einem Placebo deutlich überlegen. Mehrere andere Studien zeigten ähnlich positive Effekte von ergänzender CBD Anwendung bei verschiedenen Formen von Epilepsie.

White, C. M. (2019). A Review of Human Studies Assessing Cannabidiol's (CBD) Therapeutic Actions and Potential. The Journal of Clinical Pharmacology, 59(7), 923-934. https://doi.org/10.1002/jcph.1387

 

Epilepsie - Lattanzi et al. (2018)

Es gibt starke Evidenz dafür, dass CBD bei verschiedenen Epilepsieformen anfallshemmend wirken kann.

So kann eine, die Therapie ergänzende CBD-Anwendung sowohl bei Personen mit Lennox-Gastaut-Syndrom als auch bei Personen mit Dravet-Syndrom dabei helfen, Anfallshäufigkeiten zu reduzieren.

Die Anfallshäufigkeit reduzierte sich bei Personen, denen über mehrere Wochen täglich insgesamt 10 mg CBD pro kg Körpergewicht verabreicht worden waren, im Mittel um 19,5% mehr als bei Personen in der Placebogruppe.

Bei täglicher Gabe von insgesamt 20 mg CBD pro kg reduzierte sie sich im Vergleich mit der Placebogruppe um durchschnittlich 19,9% mehr. Eine um mindestens 50% reduzierte Anfallshäufigkeit wurde bei Anwendung von täglich 20 mg CBD in 37,2% der Fälle beobachtet, bei Placebogabe nur in 21,2% der Fälle.

Besonders Krampfanfälle scheinen durch CBD zurückzugehen, aber auch für nicht-konvulsive Anfälle gab es eine deskriptive Tendenz der Rückläufigkeit, die mit der CBD-Gabe assoziiert war.

Häufige unerwünschte Wirkungen von CBD waren in dieser Studie verminderter Appetit und erhöhte Schläfrigkeit, außerdem wurden im Serum erhöhte Aminotransferasen beobachtet.

In jedem Fall wurde CBD oral, in zwei gleichgroße Dosen pro Tag aufgeteilt und in Kombination mit antiepileptischen Medikamenten verabreicht.

Etwa 65 Millionen Menschen weltweit leiden unter Epilepsie. Ein großer Teil der Betroffenen kann nicht von einer entsprechenden Therapie profitieren.

Neue Behandlungsmöglichkeiten werden daher intensiv erforscht. CBD könnte einen Beitrag zu besseren Verläufen leisten.

Lattanzi, S., Brigo, F., Trinka, E., Zaccara, G., Cagnetti, C., Del Giovane, C., & Silvestrini, M. (2018). Efficacy and Safety of Cannabidiol in Epilepsy: A Systematic Review and Meta-Analysis. Drugs, 78(17), 1791-1804. https://doi.org/10.1007/s40265-018-0992-5

 

MS (Multiple Sklerose) - Rudroff and Sosnoff (2018)

Die Autor*innen befassten sich damit, ob CBD ein geeignetes Mittel dafür sein könnte, die körperliche Mobilität von Menschen mit Multipler Sklerose (MS) zu steigern.

Als vermittelnde Prozesse diskutierten sie ein Nachlassen von MS-Symptomen wie Fatigue, Schmerz, Entzündung, Spastizität und Depressivität durch CBD.

Es gibt Hinweise darauf, dass CBD Entzündungsprozesse, die beispielsweise auch bei der sehr belastenden Fatigue am Werk sind, hemmen könnte. Diese und weitere Zusammenhänge könnten die Mobilität von MS-Patient*innen steigern.

Zur Überprüfung dieser hypothetisierten therapeutischen Mechanismen und Outcomes von CBD bedarf es klinischer Studien, wie sie bislang nicht durchgeführt wurden.

Generell gilt CBD als eine gut verträgliche und relativ sichere Substanz. Allerdings könnte es mit Medikamenten interagieren. Dies gilt es zu untersuchen.

Rudroff, T., & Sosnoff, J. (2018). Cannabidiol to Improve Mobility in People with Multiple Sclerosis. Frontiers in Neurology, 9. https://doi.org/10.3389/fneur.2018.00183

 

Alzheimer - Watt & Karl (2017) 

Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung. Es gibt derzeit keine Therapie, die ihr Fortschreiten aufhalten oder sogar umkehren könnte.

CBD wird aktuell als eine Möglichkeit diskutiert, die auf mehrere Arten therapeutisch bei Alzheimer-Patient*innen zur Anwendung kommen könnte.

In Tierversuchen konnten durch Gabe von CBD kognitive Defizite durch eine Alzheimererkrankung verhindert und sogar umgekehrt werden.

Auf Zellebene konnte durch CBD dem Krankheitsfortschritt zu Teilen entgegengewirkt werden.

In zukünftigen Studien sollte CBD als mögliche Alternative bzw. Ergänzung für die Alzheimertherapie berücksichtigt und die Mechanismen genauer untersucht werden.

Eine Wirkung bei Menschen wurde bislang nicht nachgewiesen.

Watt, G., & Karl, T. (2017). In Vivo Evidence for Therapeutic Properties of Cannabidiol (CBD) for Alzheimer's Disease. Frontiers in Pharmacology, 8. https://doi.org/10.3389/fphar.2017.00020

 

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